Unternehmen internationalisieren längst nicht mehr nur aus Notwendigkeit – viele tun es, weil sie aktiv Chancen erkennen. Diese offensiven Motive gehören zu den stärksten Treibern einer globalen Markenstrategie.
"Sie basieren auf klaren Wettbewerbsvorteilen, skalierbaren Assets oder strategischen Ambitionen, die weit über einzelne Märkte hinausreichen."
Eines der häufigsten offensiven Motive ist der Wunsch, etablierte Wettbewerbsvorteile auf neue Märkte zu übertragen. Wenn ein Unternehmen über überlegene Technologie, Prozesse, Kostenstrukturen oder Markenstärke verfügt, lohnt sich deren Skalierung auf internationale Märkte.
Überlegene Produktqualität
Starke Marke oder differenzierendes Markenversprechen
Technologische Führerschaft
Innovatives Geschäftsmodell
Proprietäre Prozesse oder Infrastruktur
Der internationale Ausbau erfolgt häufig, um Umsatzpotenziale jenseits des Heimatmarktes zu erschließen. Gerade Unternehmen mit hohem Skalierungspotenzial – etwa SaaS-Anbieter oder Fintechs – profitieren davon besonders stark.
Zugang zu neuen Nutzergruppen
Nutzung neuer Zahlungsbereitschaften
Zugang zu Regionen mit geringerer Konkurrenz
Diversifikation der Umsatzquellen
Für Marken bedeutet dies: Eine klare Positionierung und internationale Markenarchitektur sind Grundvoraussetzungen, um Wachstum effizient auszuschöpfen.
Viele Unternehmen internationalisieren proaktiv, um ihre Marke global zu stärken und als Thought Leader in ihrer Branche wahrgenommen zu werden.
Technologieunternehmen
Beratungen
Plattformanbieter
Fintech-Startups
Glaubwürdigkeit
Markenwert
Attraktivität für Investoren
Employer-Branding
Offensive Internationalisierung ist häufig ein Hebel zur Optimierung von Kostenstrukturen. Größere Absatzmärkte generieren Economies of Scale; sowohl in Produktion als auch Marketing.
Günstigere Produktionskosten
Effizientere Lieferketten
Höhere Marketingeffizienz durch größere Zielgruppen
Skalierbare technische Infrastruktur (z. B. Cloud-Produkte, Plattformen)
Für viele digital getriebene Marken bedeutet das: je größer der Markt, desto besser der ROI.
Ein weiteres offensives Motiv ist der Anspruch, Innovation als Marke im internationalen Umfeld zu positionieren. Neue Märkte bieten wertvolle Datenpunkte, schnellere Lernzyklen und Insights, die Innovation zusätzlich beschleunigen können.
Unternehmen, die offensiv internationalisieren, bewegen sich aus einer Position der Stärke. Doch Erfolg hängt maßgeblich davon ab, ob die Marke strategisch auf internationale Anforderungen vorbereitet ist.
Mit einer klaren Internationalisierungsstrategie, konsistenter Markenführung und einer sauberen Priorisierung der Märkte lassen sich offensive Motive in nachhaltiges globales Wachstum übersetzen.
Quellen:
Bartlett, C. A., & Ghoshal, S. (2002). Managing Across Borders: The Transnational Solution. Harvard Business Review Press.
Johanson, J., & Vahlne, J.-E. (2009). The Uppsala Internationalization Process Model Revisited: From Liability of Foreignness to Liability of Outsidership. Journal of International Business Studies, 40(9), 1411–1431.
Cavusgil, S. T., Knight, G., Riesenberger, J. R. (2017). International Business: The New Realities. Pearson.
Kotler, P., Keller, K. L. (2022). Marketing Management. 16. Auflage. Pearson.
Stratoor Consulting Blog (2024). Motive zur Internationalisierung einer Marke. https://www.stratoor.com/stratoor-consulting-blog/post/motive-zur-internationalisierung-einer-marke